Historie der Studientage
Im Jahre 1949 luden der Verein für Krebsforschung und das Klinisch-therapeutische Institut (heute Klinik Arlesheim) erstmals zu einer "Ärztetagung" ein. Aus diesem Keim entwickelten sich die "Arlesheimer Krebstagungen", auch "Mitarbeitertagungen" (des VfK) genannt. Jeweils im Herbst kam ein internationaler Kreis von Ärzt_innen für drei Tage im Therapiehaus der Arlesheimer Klinik zusammen, um sich über Fragen der Tumorbehandlung mit Mistelpräparaten im Sinne der Anthroposophischen Medizin und Onkologie auszutauschen und weiterzubilden. Über Jahrzehnte hinweg waren die Arlesheimer Krebstagungen der zentrale Fachkongress auf diesem Gebiet, wobei zunehmend auch Angehörige weiterer Berufsgruppen einbezogen wurden. So entwickelte sich eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Therapeut_innen, Pflegenden, Pharmazeut_innen, Forscher_innen, Ärzt_innen usw. – all jener, die sich für die Behandlung onkologisch erkrankter Menschen engagieren.
Initiiert wurde der Impuls von Dr. med. Alexander Leroi (1906 – 1968). Nach seinem Tod übernahm seine Frau Dr. med. Rita Leroi (1913 – 1988) die Verantwortung für die Tagungen, die sie über 20 Jahre hinweg massgeblich prägte. Vielen Teilnehmer_innen blieben ihr herzliches Engagement und ihre fachlich profunden Beiträge in warmer Erinnerung. Ihr Enthusiasmus wirkte bestärkend und ermutigend bis in den ärztlichen Alltag ihrer Kolleg_innen.
Mit der Krebstagung 1992 ging die Verantwortung für die Ausrichtung der Tagungen an die Medizinische Sektion am Goetheanum über. Im Jahr 2003 wurde die Krebstagung in Form themenspezifischer Arbeitsgruppen in die internationale Jahreskonferenz der Medizinischen Sektion integriert. Die bisherige Form der Tagungen kam damit zu einem vorläufigen Ende.
Zehn Jahre später wurde der Impuls erneut aufgegriffen. Von 2013 – 2019 fand wieder jährlich im Frühsommer eine Krebstagung in Arlesheim statt, nunmehr gemeinschaftlich verantwortet vom Verein für Krebsforschung und der Medizinischen Sektion, ab 2014 auch der Klinik Arlesheim.
Im Jahr 2020 schien es an der Zeit, einen nächsten Entwicklungsschritt in Angriff zu nehmen. 100 Jahre nach Begründung der Anthroposophischen Medizin durch Rudolf Steiners "Geisteswissenschaftlichen Fachkurs für Ärzte und Medizinstudierende" (GA 312) war es naheliegend, auch im Bereich der anthroposophisch erweiterten Onkologie deren Grundlagen neu in den Fokus zu rücken. Im Rahmen des ersten "Studientags Mistel und Krebs" wurde ein Versuch in diese Richtung unternommen. Als Mitveranstalter trat die Vereinigung Anthroposophisch Orientierter Ärzte in der Schweiz (VAOAS) hinzu. Die Arbeit war fruchtbar, und so wird das Konzept nun in diesem Sinne weiterentwickelt.