Wärmewirksamkeit und Misteltherapie

“Die Geschwulst umhüllen mit einem Wärmemantel”


25. - 26. Oktober 2024

Im Therapiehaus der Klinik Arlesheim

Thema

In der Wärme lebt das menschliche Ich. An diese Instanz wendet sich die Anthroposophische Medizin mit der Misteltherapie bei onkologischen Erkrankungen. Um die Ich-Organisation in ihrer krankheitsüberwindenden Tätigkeit zu unterstützen, wird der Wärmeorganismus angeregt.

Wichtige menschenkundliche Grundlagen dieses therapeutischen Ansatzes hat Rudolf Steiner am Abend des 27. Oktober 1922 dargelegt (GA 314). In den fünf im Rahmen einer „Medizinischen Woche“ vom 26.-28. Oktober 1922 am Klinisch-Therapeutischen Institut in Stuttgart vor einer medizinischen Fachöffentlichkeit gehaltenen Vorträgen werden eine geisteswissenschaftliche Physiologie und Pathologie skizziert und exemplarisch die sich daraus ergebenden therapeutischen Konsequenzen entwickelt. An zentraler Stelle stellt Rudolf Steiner im mittleren Vortrag das Karzinom als „pathologische Metamorphose“ von Wesensgliederverhältnissen dar, die regulär in den Sinnesorganen vorherrschend sind. Indem man sich therapeutisch an die Wärmeorganisation wendet und durch die Gabe von Viscum-Präparaten anstrebt, „die Geschwulst zu umhüllen mit einem Wärmemantel“, ruft man „eine radikale Umänderung der ganzen Organisation hervor“. Durch das auf die Injektion folgende Fieber kann der Wärmeorganismus seine antitumorale Wirksamkeit entwickeln.

Beim Studientag Mistel und Krebs 2024 werden wir diesen grundlegenden menschenkundlichen und therapeutischen Hinweisen nachgehen. Der menschliche Wärmeorganismus wird von geistes- und naturwissenschaftlicher Seite beleuchten. Im therapeutisch-praktischen Üben kann die Wärmewirksamkeit eigenes Erlebnis werden. Klinische Erfahrungsberichte zu verschiedenen Hyperthermie-Verfahren mit Austausch im Plenum sowie eine Falldarstellung führen anschaulich in die konkrete Anwendungspraxis.

Programm

Vortragende

  • 28 Jahre Hausarzttätigkeit in Basel. Assistenzzeit u.a. an der Lukasklinik in Arlesheim. 1992-2010 im Kollegium der Heil-Eurythmie-Ausbildung am Goetheanum. Seither internationale Vortrags-, Aus- und Fortbildungstätigkeit zur anthroposophischen Menschenkunde und zu den methodischen Grundlagen der Heil-Eurythmie. Das Buch „System und Methode des Heil-Eurythmie-Kurses“ erschien 2021 im Verlag am Goetheanum.

  • Facharzt für Innere Medizin. Oberarzt in der onkologischen Abteilung der Klinik Arlesheim seit 2016.
    Veröffentlichungen zur Arbeitsweise in der Anthroposophischen Medizin, zur Wärmeorganisation des Menschen, zur Mistelfiebertherapie.

  • Fachärztin für Hämatologie/Onkologie und Palliativmedizin.

    Co-Leitung der Medizinischen Sektion am Goetheanum. Vorstandsmitglied der Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland. Redaktionsmitglied der Zeitschrift Der Merkurstab und des Vademecum Anthroposophische Arzneimittel. Co-Leitung des Ärzteseminars Havelhöhe, Berlin. Vortrags- und Dozententätigkeit mit Schwerpunkt Anthroposophische Onkologie.

  • Fachärztin Allgemeine Innere Medizin, Gemeinschaftspraxis Worblental, Ittigen

  • Oberärztin Onkologie, Klinik Arlesheim

  • Facharzt Allgemeine Innere Medizin, Stv. Leiter Zentrum für integrative Medizin am Kantonsspital St. Gallen, Vorstandsmitglied VAOAS.

Wärme in den Therapien praktisch erleben

Samstag, 14.00 - 15.00 Uhr

  • Rudolf Steiner weist am 27. Oktober 1922 darauf hin, dass «die Geschwulst ... mit einem Wärmemantel» zu umhüllen sei, um eine «radikale Umänderung» des pathologischen Zustandes zu erwirken.

    Auch mit der Heileurythmie können wir durch spezifische Übungen und Lautgebärden auf unsere Wärmeorganisation Einfluss nehmen.

    In diesem Kurs wollen wir uns mit der Reihe OEMLEIBD - die Rudolf Steiner einer Patientin mit einer Mammakarzinom-Erkrankung gegeben hat - übend auseinandersetzen und an uns beobachten, inwiefern Wärme- und Lichtwirkungen daran erfahrbar sind.

    Nicole Ljubić: Heileurythmistin, Komplementärtherapeutin mit eidgenössischem Diplom. Seit 2011 an der Klinik-Arlesheim und etwas später auch im Ambulatorium Basel tätig. In diesem Rahmen regelmässiges Kursangebot für Erwachsene zu diversen Gesundheitsthemen.

  • In dieser interaktiven Arbeitsgruppe erleben wir konkret, was Schwingungen – sowohl einzelne Töne, wie auch Musikkompositionen – in den vier Wesensgliedern bewirken.

    Wir gehen spezifisch auf die Wirkung im Wärmehaushalt ein und erfahren, welche Töne besonders geeignet sind, Wärme im Körper anzuregen.

    Aurelia Delin ist seit 2012 Musiktherapeutin in der Klink Arlesheim und war dort von 2016-2024 Leiterin des Fachbereichs künstlerische Therapien. Aurelia Delin beschäftigt sich seit über 40 Jahren mit der Wirkung von Musik und von Frequenzen auf das menschliche System.

    Sie ist Gründerin von ALPHA SONORIS - BewusstSein durch Schwingung.

  • Sprechen ist Ausdruck, Sprechen ist Atmen, Sprechen ist Bewegen. In der Therapeutischen Sprachgestaltung nutzen wir Elemente der Sprache, um den Menschen gezielt in Eigenaktivität zu versetzen. In der Arbeitsgruppe probieren wir bewährte Übungen zur Anregung des Wärmeorganismus.

    Franziska Schmidt von Nell ist Kunsttherapeutin Sprache/Drama ED, MAS CFKSc, liebt und lebt die Sprache und das Sprechen. Sie arbeitet in der Klinik Arlesheim und leitet dort den Fachbereich Kunsttherapien. An der Universität Basel ist sie in der Studiengangleitung im Weiterbildungsstudiengang Cranio Facial Kinetic Sciences. Sie gibt Kurse zur Therapeutischen Sprachgestaltung an Tagungen und in verschiedenen Ausbildungen. Franziska Schmidt von Nell ist Co-Autorin des Grundlagenwerkes «Therapeutische Sprachgestaltung».